Philosophie kommt aus dem Griechischen und heißt übersetzt: Liebe zur Weisheit. Philosophie zeugt vom Streben der menschlichen Vernunft nach Wahrheit und „letzten Gründen“, insbesondere auch vom Fragen nach der Stellung des Menschen in der Welt. Daraus resultieren die Einzelwissenschaften. Mit der fortlaufenden Verselbständigung der Einzelwissenschaften seit Beginn der Neuzeit wurde die Definition der Philosophie als Universalwissenschaft problematischer. Während Sokrates im „Symposium“ mit dem Wort „Philosophie“ noch die Liebe zur Weisheit, zum Wahren, Guten und Schönen bezeichnet, wird heute unter den Begriff der Philosophie jede theoretisch begründete Anschauung des Weltganzen, der Stellung des Menschen, seiner Werte, Erkenntnis- und Handlungs-möglichkeiten, seiner Rechte und Pflichten gefasst. Philosophie sucht nach Erkenntnis (durch Verstand) und Sinn (durch Vernunft). Der Begriff „abendländische Philosophie“ bezeichnet die Philosophie Europas und der Kulturkreise der westlichen Welt. Sie hat ihren Anfang in der griechischen Antike. Platon und Aristoteles staunen darüber, dass wir leben, dass überhaupt etwas „ist“ und dass nicht vielmehr „nichts“ ist. Dies löst die Frage aus, warum etwas ist, was hinter all den Erscheinungen wirkt und warum wir leben, zweifeln, glauben und sterben. |
Von jeher stellt sich der Mensch also die Frage nach Sinn, Ziel und Zweck seiner Existenz. Mit dem Verlust dogmatischer Sicherheit und Geborgenheit wird die Philosophie mehr und mehr zum Instrument der Sinnsuche. Philosophische Fragestellungen können sich dabei dem Thema immer nur annähern, ohne letztgültige Antworten zu geben. Immanuel Kant äußert sich in einem Brief dahingehend, dass es ihm in seiner Philosophie im Wesentlichen um drei Fragen ging: - WAS KANN ICH WISSEN? - WAS SOLL ICH TUN? - WAS DARF ICH HOFFEN? All diese Fragen münden in der Frage: WAS IST DER MENSCH? Der Fächerkanon der Philosophie umgreift die Logik (Lehre von richtigen Denken), Ethik (Lehre vom richtigen Handeln), Erkenntnistheorie (Grenzen und Quellen der Erkenntnis), Ästethik (Lehre vom Schönen), Gesellschafts-, Religions-, Staats-, Rechts-, Wirtschafts- und Naturphilosophie. |