Das Judentum ist mit etwa 4.000 Jahren die älteste der monotheistischen Religionen. Seine Entstehung kam einer religiösen Revolution gleich. Erstmals glaubten Menschen nicht mehr an eine Vielzahl von Gottheiten, sondern nur noch an einen einzigen Schöpfer. Mit dem Judentum beginnt die Zeit der Schriftreligionen. |
Nun lebt Abraham aber zu einer Zeit, in der die Menschen nicht einen Gott (Monotheismus), sondern viele Götter (Polytheismus) verehren. Abrahams Vater glaubt nicht an den Einen Gott, sondern verkauft kleine Götzen und Götter-Statuen. Abraham zerschlägt den kompletten Warenbestand seines Vaters, nur eine der Statuen - und zwar die größte - verschont er. Dieser steckt er den Prügel in die Hand und tut so, als wäre das zerstörerische Werk von dieser Götzenstatue ausgegangen. Einerseits will Abraham seinen Leuten damit vor Augen führen, dass der Glaube an falsche Götter sinnlos ist. Andererseits ist die Geschichte ein Bild dafür, dass der Eine Gott, der Gott Abrahams, keine anderen Götter neben sich duldet. Genau das ist die bahnbrechende Kulturleistung, die vom jüdischen Volk ausgegangen ist. Der Gott der Juden wird alle anderen Götter verdrängen, die jüdische Religion großen Einfluss auf die Weltreligionen nehmen. Abraham und seine Nachkommen, die vor knapp 4000 Jahren gelebt und die Stämme Israels begründet haben, waren nur ein kleines Volk - aber mit großer Wirkung. Die mächtigen Hochkulturen des Erdkreises, die Ägypter, die Mesopotamier, Sumerer und Babylonier, die Griechen und Römer sind heute längst vergangen. Genauso gehören ihre religiösen Vorstellungen und Glaubenswelten, ihre vielen Götter, der Vergangenheit an. Doch das kleine jüdische Volk, das politisch nie eine Supermacht war, sondern von Ägyptern und Römern schwer unterdrückt wurde, hat mit seinen religiösen Vorstellungen bis heute überlebt. Und nicht nur das: Das Judentum ist Anknüpfungspunkt für Christentum und Islam. |